Ausgleichsflächen, wer baut, muss sie bereitstellen
Wer auf der grünen Wiese baut - amtlich ist das ein Eingriff in Natur und Landschaft - muss den Schaden an der Natur und / oder an der Landschaft ausgleichen. Wie soll aber der Ausgleich stattfinden, wenn Boden, Wasser, Klima und Luft oder das Land nicht vermehrt werden können.
Seit etwa 2000 gibt es dazu eine gesetzliche Regelung. Für ein neues Baugebiet, eine neue Straße oder z. B. auch eine PV-Freiflächenanlage muss der „Eingriff in die Natur“ wie folgt ausgeglichen werden. Eine andere Fläche, die durch menschliche Nutzung ziemlich unnatürlich ist, muss der Natur zurückgegeben werden. Das heißt, die Natur soll sich auf dieser Fläche "richtig austoben" konnen.
In amtsdeutsch heißt das, die Ausgleichsfläche muss ökologisch deutlich aufgewertet werden. Eine bereits naturnahe Fläche ist als Ausgleichsfläche nicht geeignet.
Die Gemeinden Pettendorf, Pielenhofen und Wolfsegg haben zurzeit insgesamt zwölf Ausgleichsflächen. Mitglieder der BN-Ortsgruppe haben sich im Sommer 2014 diese Flächen angeschaut. Nach unserer Feststellung entsprechen die Ausgleichsflächen in Pettendorf, für die die Gemeinde verantwortlich ist, weitgehend den gesetzlichen Vorgaben. Drei Ausgleichsflächen in der Verantwortung von privaten Bauträgern wurden nur zu Ausgleichsflächen „ernannt“. Bei diesen Flächen wurde gar nichts gemacht. Sie wurden wie vorher landwirtschaftlich genutzt, ein eindeutiger Verstoß gegen gesetzliche Vorschriften. Die Ausgleichsflächen in Pielenhofen und Wolfsegg müssen noch einmal angeschaut und beurteilt werden.
Nachdem die Gemeinde Pettendorf die für die beanstandeten Ausgleichsflächen verantwortlichen Bauträger angemahnt hatte, wurden diese Flächen ziemlich schnell so gestaltet wie es im Bebauungsplan vorgesehen war. Die Pettendorfer BN-Ortsgruppe freut sich über diesen schnellen Erfolg und hat andere BN-Gruppen im Landkreis angeregt, ebenso zu verfahren. Vermutlich sind in ganz Bayern viele Ausgleichflächen nicht in Ordnung, natürlich auch, weil bei den Unteren Naturschutzbehörden das Personal zu Kontrolle fehlt.
August 2015