Der Schafbuckel Ende Oktober
Der Schafbuckel ist die die auffällige, buschleere Kuppe zwischen Dettenhofen und Reinhartsleiten, die aus der intensiv landwirtschaftlich genutzten Umgebung aufragt. Dort gibt es keine Turbo-Landwirtschaft, sondern Insekten, Wildbienen und Schmetterlinge und viele interessante Blumen.
Der Schafbuckel ist - wie ein historisches Gebäude - ein wertvolles Kulturgut. Entstanden vor über einem halben Jahrtausend, wurden diese landwirtschaftlich wenig ertragreichen Parzellen beweidet und dadurch entstand diese typische oberpfälzer Landschaft. Es entstand eine inzwischen seltene Tier- und Pflanzenwelt.
Manfred Ziegler besitzt seit vielen Jahren einen Unimog, der noch einen alten Mähbalken mit einem Doppelmähmesser hat. Mit ihm kann man noch umweltschonend mähen. Die heute fast ausschließlich verwendeten rotierenden Kreiselmähwerke sind eine erhebliche Gefahr für Insekten und Kleintiere, die wegen der hohen Geschwindigkeit und der hohen Schlagkraft meist keine ausreichende Möglichkeit zur Flucht haben. Das Mähgut wird dann zusammengerecht und entfernt, damit der Boden mager bleibt und Platz für das Blütenmeer im nächsten Frühjahr entsteht.
Der Bund Naturschutz leistet mit dieser ehrenamtlichen Tätigkeit auch einen wichtigen Mosaikstein im Kampf gegen das schlimme Insektensterben der letzten dreißig Jahre.
Bei einer Erhebung in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 wurde ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Prozent) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt. Betroffen sind Schmetterlingen, Bienen und Wespen bis zu Motten und anderen flugfähigen Arten, die praktisch ausnahmslos als Bestäuber von Wild- und Nutzpflanzen wichtig sind. Etwa 80 Prozent der Wildpflanzen sind abhängig von Insektenbestäubung, und 60 Prozent der Vögel in der heimischen Natur ernährt sich hauptsächlich von Insekten.
Das Foto zeigt die fleißigen Helfer nach dem Zusammenrechen des Mähguts bei der verdienten Brotzeit. Die Arbeiten auf dem Schafbuckel gehören einfach zur Tradition der BN-Ortsgruppe.
Rainer Brunner