Günzenried soll ländlich bleiben
Vor vier Jahren hatte der Gemeinderat für den Ortsteil Günzenried Grundsätze die innerörtliche Bebauung in einer Satzung festgelegt. Die „Baulücke“ an der Südseite der Straße kann bebaut werden, wenn die etwa 50 Jahre alte Baumgruppe dabei erhalten bleibt. Nur einige wenige, weiter außen stehende Bäume, dürfen unter Bedingungen gerodet werden.
Die Baumgruppe ist ortskennzeichnend und ein charakteristischer Bestandteil der kleinräumigen Landschaft der Gemeinde Pettendorf.
Eine Projektentwicklungsfirma will an diese Stelle massiven Häusern (städtische Strukturen) mit mehreren Wohnungen bauen. Der Vertreter der Firma, der das Vorhaben dem Gemeinderat vortrug, argumentierte, dass die Untere Naturschutzbehörde signalisiert habe, dass eine Komplettrodung möglich sei, wenn eine Ersatzpflanzung stattfinden würde. Es sollte der Eindruck entstehen, dass die Beseitigung der Baumgruppe bereits in trockenen Tüchern sei und der Gemeinderat nur noch zuzustimmen hätte.
Für eine „vernünftige“ Bebauung müssten die Bäume nun einmal komplett beseitigt werden, meinte der Vertreter der Projektentwicklungsfirma.
Es kam aber anders.
Der Gemeinderat lehnte die Planung einstimmig ab. Im 2014 vom Gemeinderat beschlossenen Leitbild der Gemeinde heißt es, die Gemeinde soll moderat wachsen und zwar so, dass das attraktiver Erscheinungsbild und der ländliche Charakter erhalten bleiben soll. Es dauert mindestens 50 Jahre bis eine solche Baumgruppe nachwächst.
Gerade in Bayern wird seit Jahren viel zu viel wertvolles Grün gerodet, um neues Bauland auszuweisen. Zurzeit bereiten Oppositionsparteien im Freistaat einen Bürgerentscheid vor, um diese Entwicklung abzubremsen.
Der Bund Naturschutz begrüßt und unterstützt den Beschluss des Gemeinderates und wird gegenüber dem Landratsamt alles tun, um in Günzenried eine zum Ortsbild und zur Gemeinde passende Bebauung herbeizuführen.