Zur Startseite
  • Home  › 
  • Aktuelles

Naturforscher der Grundschule Pettendorf

Die Schüler der beiden vierten Klassen der Pettendorfer Grundschule kennen sich in Sachen Natur, besonders auf dem Gebiet der Botanik, sehr gut aus. An zwei Freiluft-Vormittagen mit der Diplomgeografin und Naturpädagogin Gaby Vetter-Löffert konnten sie am Ende des Schuljahres ihr theoretisches Wissen in der Natur ausprobieren.

31.07.2016

Für diese „Forschertätigkeit“ in der Nähe des ehemaligen Steinbruchs und des Fruticetums bei Neudorf war unbedingt auch das Naturmobil der BN-Kreisgruppe notwendig.

„Ich sehe was, was du nicht siehst“, das war eine der ersten Herausforderungen. Es galt rund um das Fruticetum Merkmale von Pfanzen genau zu betrachten und zu finden: behaarte Stängel, gesägte Blattränder, 5 Kronblätter, verschiedene Farben und vieles mehr.

Über den Obstbaumwanderweg und die arteinreiche Wiesen ging es dann in den heute bewaldeten Steinbruch hinein. Dort entdeckten die Schüler einen großen Ameisenhaufen. Mit einem Boden-Thermometer verglichen sie die Innen- und Außentemperatur eines Ameisenhaufens und schnupperten mit in den Haufen gelegten Papiertaschentüchern den Geruch von Ameisensäure.

Die Kinder suchten Haselnüsse und benagte Fichtenzapfen und konnten aufgrund der Nagespuren Eichhörnchen als „Täter“ ausfindig machen. Die Forscheraufgaben unterbrach Gaby Vetter-Löffert immer wieder durch gemeinsame Spiele oder eine Pause, um für die nächste Aufgabe neue Kraft zu sammeln. Am Ende durften noch alle Schüler im Naturmobil Pflanzen und auch kleine Tiere unter einem Binokular betrachten, bevor sie den Rückweg zur Schule antraten.

Der „Stoabruch“, wie er auch heute noch heißt, ist leicht zu Fuß von der Schule aus zu erreichen. Dieser wilde Wald und das gleich daneben das vom Bund Naturschutz vor fünf Jahren auf einer Ausgleichsfläche angelegte Fruticetum wird auch vom Lehrer Horst Bogner häufig für das Fach Heimat und Sachkunde genutzt. Dieser „Sträucher-Lehrgarten“ (von frutex, lateinisch, Strauch) war damals seine Idee und enthält 25 teilweise seltene einheimische Straucharten, die die Kinder dort kennenlernen. Bogner veranstaltet außerdem regelmäßig für alle Klassen der Grundschule eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft Natur. Kein Wunder, dass die Pettendorfer Grundschule zahlreiche begeisterte Naturexperten hervorgebracht hat und seit fünf Jahren in Folge die Auszeichnung Umweltschule in Europa erhält.
Rainer Brunner Juli 2016