Pflege einer seltenen Pflanze, der Diptam
Das Wetter war durchwachsen, mehr Wolken als Sonne. Die Temperaturen aber gerade richtig für die elf ehrenamtlichen Helfer zum Mähen, Zusammenrechen und Roden von kleinen Buchten, in denen sich der Diptam in den letzten Jahren Zug um Zug weiter ausgebreitet hat.
Der auffällige Diptam, der während seiner Blüte einen zitronenartigen Duft verbreitet, ist seit hundert Jahren selten und wurde bereits 1936 gesetzlich geschützt. Er wächst hauptsächlich in den Lichtungen wärmeliebender Trockenwälder und Gebüsche, besonders aber an Waldsäumen im Übergang zu Trockenrasen. Günstig sind trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden an halbschattigen Standorten.
In den Gemeinden Pettendorf und Wolfegg sind keine Diptam-Vorkommen bekannt. Das nächste größere Vorkomme befindet sich unmittelbar nordwestlich des ehemaligen Steinbruchs zwischen Mariaort und Etterzhausen und gehört zur Gemeinde Nittendorf. Leider wird es nicht gepflegt und wird wahrscheinlich in einigen Jahrzehnten durch Verbuschung verschwinden.
Rainer Brunner