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Wenn Kröten und Molche erwachen, ist der Frühling nicht mehr weit

Im Frühjahr erwachen Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche in ihren Winterquartieren und erinnern sich, in welchem Teich sie geboren wurden. Ein Instinkt zwingt sie dazu, genau diese Wasserstelle wieder aufzusuchen, um sich dort fortzupflanzen.

05.05.2025

Innerhalb weniger Wochen entsteht so eine Massenwanderung, in unserem Fall durch den Wald am „Schneckenberg“ in der Gemeinde Pielenhofen über die Kreisstraße R 32 von Rohrdorf Richtung Wolfsegg zu einem mitten im Wald gelegenen Weiher. 

Bei diesen „Hochzeitswanderungen“ würden sehr viele Amphibien auf der Kreisstraße ihr Leben lassen, wenn nicht jedes Frühjahr engagierte Menschen des BN diese Wanderungen mit Hilfe eines Schutzzaunes unterbrechen würden, um die Tiere aus den Sammeleimern aufzunehmen und sicher über die Straße zu bringen. Dies geschieht über ca. fünf Wochen jeden Tag, morgens und abends. 

Es ist wirklich viel ehrenamtliche Arbeit zu leisten. In diesem Jahr waren es 230 weibliche Erdkröten, 1.150 männliche, 21 Grasfrösche und 584 Molche, die gerettet wurden. Das ist gegenüber 2024 eine Zunahme um 55 Prozent und wir hoffen, dass es im nächsten Jahr noch besser wird.

Die Rückwanderung der Alttiere und die spätere Abwanderung der Jungtiere erfolgt über längere Zeiträume verteilt und deutlich weniger konzentriert, so dass hier die Gefahr, dem Verkehr massenhaft zum Opfer zu fallen, wesentlich geringer ist. Deshalb gibt es dafür keine eigene Aktion.

Erdkröten ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Raupen und Schnecken und spielen damit als eine Art Gesundheitspolizei eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht des Waldes. Molche fressen vor allem Wasserlebewesen und schützen uns damit beispielsweise vor Stechmücken-Überpopulationen. Wie jede Spezies, haben Kröten, Grasfrösche und Molche ihren Nutzen für die Umwelt und auch für uns Menschen.

Bitte liebe Autofahrer, wenn Ihr die Krötenschilder und den aufgebauten Zaun seht, fahrt langsam. Die Tiere werden es Euch danken. Auch die Krötensammlerinnen und Krötensammler machen einen gefährlichen und anstrengenden Job.

Wenn Ihr im nächsten Frühjahr als „Krötenretter/innen“ einmal mithelfen möchtet: Bitte wendet Euch an die Unterzeichner des Artikels.

Heinrich Huf, Pielenhofen (heinrich.huf@outlook.de) oder Henriette Albrecht (henriette.albrecht@gmx.de)