Wo sind die Schwalben geblieben?
Aber, und das immer öfter, im Frühling ist es auffallend ruhig geworden. Das Meisen, Kohlmeise, Blaumeise, sind deutlich geringer geworden oder zeigen sich wenig. Auch bei anderen Insektenjäger fragen wir uns, wo sind sie geblieben? Bis vor einigen Jahren freuten wir uns im Mai vor allem auf die eintreffenden Schwaben, die mit ihrem unverwechselbare hellen, lebhaften Gezwitscher ihre alten Nester suchten und mit ihrer Wichtigtuerei verteidigten.
Mehlschwalben zum Beispiel besetzten die Kuh- und Schweineställe. Jedes Bauernhaus hatte seine Schwalbenfamilie. Schwalben waren gern gesehen und galten als Frühlingsboten, Glücksbringer und ein gutes Omen.
Heute werden diese Akrobaten der Luft von Jahr zu Jahr merklich weniger. In manchen Ortsteilen gibt es überhaupt keine Schwalben mehr. Vor einigen Jahren gab der letzte Landwirt in Pettendorf seinen Stall mit Milchvieh auf. Schweineställe gibt es in unseren Gemeinden schon lange nicht mehr. Schwalben leben von Insekten, die sie in Schwärmen hoch in der Luft oder nahe am Boden fangen. In den Ställen, die es nicht mehr gibt, sowie auf den Feldern fanden benug Nahrung. Heute werden sie weniger oder fliegen woanders hin.
Und hinzu kommt, dass manche Hausbesitzer Schwalben nicht mehr mögen.
Was war also zu tun? Organisiert von Norbert Hirschmann hatte die BN-Ortsgruppe Frau Christiane Geidel, Dipl.Ing. für Landschaftsplanung vom Landesbund für Vogelschutz in Hipoltstein eingeladen um uns zu zeigen, wie man durch durch Nisthilfen und kleine Tümpeln, verloren gegangene Schwalben wieder zurückgewinnen kann. Frau Geidel fokussierte bei ihrem Vortrag vor allem auf die Wahl der richtigen Plätze, wo Schwalben ihre Nester bauen würden und wie wir so unsere Ortsteile wieder mit Schwalben beleben können. 40 Zuhörer erlebten einen interessanten und mitreißenden Vortrag. Der Bürgermeister von Pielenhofen Rudolf Gruber hatte den Klosterstadel von Pielenhofen zur Verfügung gestellt. Frau Greipel hatte Muster-Nisthilfen mitgebracht, die man selber basteln oder kaufen kann
Die BN-Ortsgruppe wird in diesem Sommer einiges für die Schwalben tun. Horst Bogner und Toni Moser waren bereits in den Grundschulen Pettendorf und Wolfsegg und haben die Schüler zu einem Schwalben-Monitoring gebeten, d.h. vorhandene, bzw. genutzte Nester zu dokumentieren. BN-Mitglieder die Ortschaften abgehen und unterstützen.
Vögel sind sehr beweglich und wandern in andere Gebiete, wenn es Ihnen dort besser geht. Wir allerdings würden diese fast immer gegenwärtigen Mitgeschöpfe sehr gerne beobachten. Auf die meisten Menschen haben sie eine belebende Wirkung, Ohne die Schwalben und die anderen Insektenjäger würde unsere tägliche Umwelt um ein wichtiges Mitglied ärmer werden.
Rainer Brunner Mai 2025