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Zwei illegale Ablagerungen in der Natur

Abfall oder überflüssiges Baggergut billig irgendwo loswerden. Rücksichtslos wurden in der Gemeinde Pielenhofen und in der Gemeinde Pettendorf wertvolle und deswegen eigens kartierte Natur zerstört.

06.06.2021

In Pielenhofen wurde das Gebäude des über hundert Jahre alten Sägewerks abgebrochen.

Eine Firma zerkleinerte das Abbruchmaterial und lagerte es vor Ort ab. Man könnte es ja noch gebrauchen. Nach einiger Zeit wurde der mit Gasbeton vermischte Schotter, nicht, wie das Gesetz vorschreibt, zur sachgerechten Entsorgung gebracht, sondern Zug um Zug im Wald nördlich von Dettenhofen abgelagert. Ein couragierter Pielenhofener Bürger meldete Mitte Mai 2021 den Umweltfrevel dem BN, der die Behörden einschaltete. Nun muss der Abbruch doch entfernt und ordnungsgemäß entsorgt werden. Trotz Anordnung der Gemeinde Pielenhofen sah die Ablagerung am 16. Juni 2021 noch genauso aus wie auf dem Foto.

Eine Binsenweisheit ist, dass im Leben alles missbrauchsanfällig ist und manche greifen da kräftig zu.

Eine Baufirma aus Kelheim hatte den Auftrag, einen Teil der Kreisstraße zwischen Reifenthal und Aichahof zu verbreitern. In der Ausschreibung war der Abtransport und die Entsorgung des durch die Bauarbeiten entstehenden Baggerguts vorgesehen. Die beauftragte Firma ersparte sich diese Arbeit und lagerte das zu entsorgende Material neben der Straße genau auf einer ökologisch wertvollen und kartierten Biotopfläche ab. Gedankenlosigkeit? Erde vermischt mit Steinen sollte die Böschung stabilisieren.  Die beste Stabilisierung ist  die gewachsene  Wiese. Die entschlossene Pettendorfer Gemeinderätin Gaby Vetter-Löffert meldete die Handlung der Landkreisbehörde und dem BN.
Jetzt muss die Baufirma das Baggergut wieder entfernen und zwar vorsichtig per Hand, um den wertvollen Kalkmagerrasen mit über vierzig seltenen und teilweise von Aussterben bedrohte Pflanzen nicht zu zerstören. Am 10. Juni berichtete die MZ von der Biotopzerstörung. In der folgenden Woche trug die Straßenbaufirma die Ablagerung wieder ab. Da die Abtragung unvollständig war, hakte der BN am 15. Juni nach.
Rainer Brunner